Ausstellungseröffnung und Führungen zum Tag des offenen Denkmals

Wann
Montag 09.09.2024, 09:00 Uhr
bis Sonntag 22.09.2024, 23:59 Uhr
Wo
Aula im Schloss Hadamar Gymnasiumstraße 15, 65589 Hadamar
Info

Ausstellungseröffnung zum Tag des offenen Denkmals

Anlässlich des Stadtjubiläums Hadamars im Jahr 2024 präsentieren Studierende der Justus-Liebig-Universität Gießen ihre Forschungsergebnisse zur Geschichte Hadamars vom Mittelalter bis etwa 1800.


Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, den 8. September 2024, um 11 Uhr in der Aula im Schloss Hadamar, Gymnasiumstraße 15, statt. Die Einführung übernehmen die Professoren Dr. Anette Baumann, Dr. Horst Carl und Dr. Christine Reinle.


Im Rahmen zweier Seminare im Wintersemester 2021/22 und Sommersemester 2022 erarbeiteten die Studierenden verschiedene Themen zur Stadtwerdung Hadamars. Die Ergebnisse wurden in anschaulichen Plakaten aufbereitet, die einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollen. Themen der Präsentationen reichen von den Anfängen Hadamars über Verwaltung und Hofhaltung bis hin zu religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Stadtgeschichte.


Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Die Ausstellung ist bis zum 22. September 2024 montags bis freitags von 09:00 bis 16:00 Uhr sowie samstags und sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.


Zusätzlich zur Ausstellung bietet der Tag des offenen Denkmals am 8. September weitere interessante Führungen an:

Gedenkstätte Hadamar. „Das historische Gebäude im Spiegel der Zeit – ein baugeschichtlicher Rundgang“:

Uhrzeit: 13 Uhr

Ort: Gedenkstätte

Referentin: Franziska Schmidt

Früher war es das Gelände eines Franziskanerklosters, heute ist der Mönchberg in Hadamar Standort einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie einer Klinik für forensische Psychiatrie. Inmitten des Klinikkomplexes fällt ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ins Auge.

Es ist ein Gebäude mit wechselvoller Geschichte. Ideologische, politische und wirtschaftliche Einflüsse haben es über die Jahrzehnte zu einer Collage historischer Schichten werden lassen. Seit Ende der 1980er Jahre ist es ein Ort des Gedenkens und gleichzeitig Zeugnis der mörderischen NS-„Euthanasie“. Hier wird an eine Geschichte erinnert, der allein in Hadamar von 1941–1945 etwa 15.000 Menschen zum Opfer fielen. Seit nunmehr Jahrzehnten setzen sich Forschungen intensiv mit der Geschichte auf dem Mönchberg auseinander. Dennoch bleiben Fragen offen. Antworten im Hinblick auf das Aussehen des Ortes und die Funktion des Gebäudes zu unterschiedlichen Zeiten liefert die Bau- und Nutzungsgeschichte. Die Führung am 8. September lädt dazu ein, gemeinsam mit der Historikerin Franziska Schmidt die bauhistorischen Spuren dieses besonderen Ortes zu erkunden.


Fürstengruft in der Ägidienkirche – „dies irae – Bestattungen im Fürstenhaus Hadamar“:

Uhrzeit: 14 Uhr

Ort: Fürstengruft in der Ägidienkirche

Referent: Hartmut Kuhl

Die Lebenden der Hadamarer Fürstenfamilie wohnten im Schloss, ihre Verstorbenen ruhen in der Fürstengruft unter der Ägidienkirche. In diesem stimmungsvollen Raum wird die Vergänglichkeit alles Irdischen besonders deutlich und die Särge erinnern an Leben und Schicksal der Bestatteten. Vor allem aber geben sie Anlass, sich mit familiären und sozialen Problemen zu beschäftigen, die uns heute unbekannt sind: an arrangierte Ehen, hohe Kinderzahl und geringe Lebenserwartung.

Nachdem Graf, später Fürst, Johann Ludwig Hadamar zu seiner Residenz gemacht hatte, baute er für die Lebenden seiner Familie das Schloss und für die Verstorbenen eine Gruft unter der Liebfrauenkirche. Entsprechend seinem Testament entstand nach seinem Tod eine neue Gruft unter der Ägidienkirche, in der ab dem Jahre 1661 Bestattungen stattfanden. Die in der Gruft der Liebfrauenkirche Bestatteten wurden im Jahre 1835 nach hier überführt.

Heute sind in den teilweise offenen Nischen der Gruft noch zahlreiche ihrer Särge zu sehen. Es sind schlichte Zinksärge mit wenig Verzierungen. Schon ihre unterschiedliche Größe gibt erste Hinweise auf das persönliche Schicksal der Verstorbenen. Die biographischen Daten aber geben allen Anlass, sich mit Problemen der damaligen Zeit zu beschäftigen, die uns heute fremd sind: Die Ehegatten wurden nach der Staatsräson gewählt, die Kinder erreichten nur selten das Erwachsenenalter und eine hohe Kinderzahl musste dies ausgleichen.

In der Gruft befindet sich ein Altar, der Franz Alexander, den letzten Fürsten von Nassau-Hadamar, und seine Familie zeigt und Hinweise ein Fortbestehen des Hauses in weiblicher Linie gibt.


Ehemalige Synagoge – „Ein Ort der Gleichberechtigung jüdischen Lebens in Hadamar“:

Uhrzeit: 15 Uhr

Ort: Ehemalige Synagoge

Referent: Christoph Speier

1841 wurde die Synagoge in Hadamar an der Nonengasse eingeweiht und 97 Jahre als Gebetshaus bis zur Zerstörung ihrer Innenräume 1938 genutzt. Ihr Bau symbolisiert die neue Gleichberichtigung und das Erlangen bürgerlicher Freiheitsrechte für jüdische Bürgerinnen und Bürger in der Region mit dem Erfolg der französischen Revolution. Nicht nur deswegen steht sie unter gesetzlichem Schutz. Zum Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag, den 8. September 2024 um 15 Uhr zu einer Einführung in ihre Vorgeschichte, Architektur, praktische Nutzung sowie spirituelle Funktion eingeladen. Dabei spielen die Biografie des seinerzeitigen Rabbiners Salomon Wormser (1814 – 1887) und die Entwicklung der jüdischen Gemeinde Hadamars im 19. Jahrhundert bis zur Deportation ihrer letzten Mitglieder 1942 eine besondere Rolle. Dem Gespräch im Gebäude schließt sich noch ein Spaziergang (ca. 30 Minuten) über Neumarkt bis zur Judengasse an.

Die Synagoge ist am Tag des offenen Denkmals von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Hinweis: vor Ort keine Toilette, aber die im Rathaus Café am Untermarkt 7 (fünf Minuten Fußweg) kann kostenfrei von Vortragsbesuchenden genutzt werden.


Herzenbergkapelle – „You´re My Heart, You´re My Soul - Fürstliche Herzbestattungen in Hadamar“:

Uhrzeit: 16 Uhr

Ort: Herzenbergkapelle

Referent: Dr. Gabriel Hefele

Hadamar lädt alle Interessierten herzlich ein, an diesem besonderen Tag die vielfältige Geschichte der Stadt zu entdecken.

Weitere Informationen können auf der Internetseite der Stadt Hadamar unter der Adresse www.hadamar.de/stadtleben/aktuelles/details/tag-des-offenen-denkmals abgerufen werden.


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